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Wir wollen noch größer werden


ARD-Vors. und SWR-Intendant Kai Gniffke - Foto SWR


Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht, hallt es im Chor aus den ör Funkhäusern und daher wollen wir uns die Rundfunkgebühr nur zwischen 2,16 und 2,71 Prozent von der Finanzkommission KEF und der Politik erhöhen lassen. Und die Erhöhung wird kommen – da sind sich ARD-Vors. Kai Giffke und ZDF-Intendant Norbert Himmler einig, wir wollen ja in der „digitalisierten Welt nah bei den Menschen sein“ und deshalb brauchen wir für Investitionen mehr Geld von den Bürgern. Diese Bürger haben mit der INSA-Umfrage vom 11.4.2023 dem ÖRR schon die rote Karte gezeigt: Nur 12% der Nutzer sind bereit, wie bisher 18,36 Euro oder mehr zu zahlen – 88% sagen Nein. Und auch diese Studie muss den ör Verantwortlichen sauer aufstoßen: Die Ergebnisse der Langzeitstudie „Medienvertrauen“ vom 2.5.2023 (Institut für Publizistik der Universität Mainz und Institut für Sozialwissenschaften der Universität Düsseldorf) sind eindeutig. So sagen 40% der ÖRR ist zu aufgebläht und bürokratisch (21% stimmten nicht zu, 30% „teils, teils“). Ähnliche Zustimmungswerte erreicht die Aussage, der ÖRR geht verschwenderisch mit Geld um (38% Zustimmung, 25%, 28% „teils, teils“). Bei diesen Daten müssten die 11 ör Intendanten wohl noch heute umdenken und ihre Hausaufgaben noch einmal machen – aber viel gründlicher. Aber können und wollen sie es überhaupt? Oder sind sie nicht seit Jahrzehnten im öffentlichen Dienst so gepoolt worden, dass sie gar nicht mehr anders denken und handeln können? Das Motto bei ARD, ZDF und DLF scheint noch immer zu lauten: größer, teurer, mächtiger – wir drücken die private Konkurrenz an die Wand. Aber hier haben die Intendanten die Rechnung ohne die Minister-präsidenten gemacht. Mittlerweile haben immer mehr Politiker verstanden, dass man den gebeutelten Bürgern mit der hohen Inflation und den Super-Energiekosten, nicht länger jede ör Gebührenerhöhung zumuten kann und darf. Auch wenn der ÖRR noch so schöne Ideen und Neuerungen realisieren möchte, es gibt auch für die Bürger eine Schmerzgrenze. Die Empörungen über Schlesinger & Co., über Affären, Skandalen, Misswirtschaft und Selbstbedienung, sind auch den Politikern in die Glieder gefahren. Dazu kommen Debatten über ör Spitzengehälter und zusätzliche Sozialleistungen für Mitarbeiter. Während die Politik Reklame für das 49 Euro-Ticket macht, erhalten auch gutbezahlte OERR-Mitarbeiter hier einen schönen Bonus: "Beim WDR können Beschäftigte das Deutschlandticket zum Preis von 15 € im Monat buchen, der MDR bietet das Ticket für einen Preis von 34,30 € an und beim ZDF zahlen die Mitarbeiter 20 €", so der MDR. Und auch der finanzschwache RBB bietet das Ticket für nur 16,22 € an. Angesichts dieser Zahlen und Fakten, sollte sich der ÖRR das reale Management von heute zu eigen machen. Bevor neue Aufgaben realisiert, müssen zuerst die bestehenden Strukturen durchleuchtet, reduziert und neu ausgerichtet werden. Alles andere ist in der heutigen Zeit unverantwortlich. Im Klartext: Apparate und Angebote straffen und dann verantwortungs-bewusst das Neue realisieren – weniger ist mehr. Und dann reichen auch weit über 10 Mrd Euro pro Jahr.

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