Umgebautes Studio in Potsdam - Bild: rbb/Oliver Ziebe
Für den RBB beginnt am 15. Januar eine neue Zeit. Das gesamte Fernsehprogramm startet mit neuer Struktur und neuen Sendungen. Heute am Montag beginnend mit einer Premiere um Punkt 18 Uhr: Die neue Live-Sendung "DER TAG in Berlin & Brandenburg" begleitet das Publikum in den Feierabend und stellt in 87 Minuten das aktuelle Geschehen in der Region in den Mittelpunkt. Jeden Abend sind Live-Reporterinnen und -Reporter mit kleinen Ü-Wagen in einem Ort in Berlin oder Brandenburg unterwegs, berichten von Herausforderungen und treffen vor Ort Menschen im Alltag - Macherinnen, Macher und Engagierte.
„DER TAG in Berlin & Brandenburg“ ist das tägliche Schaufenster (Montag bis Freitag) in die Region. In der Sendung werden in Porträts, Kurzreportagen und liebenswert erzählten Geschichten - Menschen in ihrem Zuhause vorgestellt. Außerdem beinhaltet die Sendung tägliche Informationsformate zu festen Sendezeiten wie die rbb24 - Nachrichten um 18.00 Uhr, das rbb Wetter um 18.30 Uhr, ein rbb24 Kompakt um 19.00 Uhr und ein aus dem Studio moderierter Sportblock um 19.15 Uhr. Zwischen 18.30 und 19.00 Uhr wird es ein Gespräch im Studio in Potsdam mit einem interessanten Gast aus Berlin und Brandenburg geben. Darüber hinaus ist „DER TAG in Berlin & Brandenburg“ täglich live in Brandenburger Orten und Berliner Kiezen. Diese Livestrecken gehören zu den festen Ankerpunkten der regionalen Abendsendung. In der Startwoche melden sich Janna Falkenstein, Christofer Hameister sowie Jule Jank aus der Hufeisensiedlung in Berlin-Britz, aus Garlitz im Havelland, vom Mierendorffplatz in Berlin-Charlottenburg, aus Gusow (Märkisch-Oderland) und Prenzlauer Berg in Berlin. Zum Team der Reporterinnen und Reporter gehören außerdem Arndt Breitfeld, Ulrike Finck, Tom Garus, Attila Weidemann und Uri Zahavi – sie werden sich in den folgenden Wochen in der Region danach erkundigen, was die Menschen am Tag beschäftigt und welche Geschichten es zu erzählen gibt. Der RBB stattet den Berlinern und Brandenburgern Hausbesuche mit der Live-Kamera ab. Moderiert wird "DER TAG in Berlin & Brandenburg" von den bekannten rbb-Gesichtern Janna Falkenstein, Nadine Heidenreich, Uwe Madel, Christian Matthée und Alina Stiegler.
Zum RBB-Magazin gehören auch tägliche Tipps zu Veranstaltungen und Events in der Region und die wöchentlichen Kinostarts am Donnerstag. Nicht fehlen dürfen, wie in allen (ARD-) Dritten, auch die (üblichen) Kochbeiträge. So gibt es aus dem Studio Koch- und Restaurant-Tipps mit Jaele Vanuls und Olaf Kosert („So schmecken Berlin & Brandenburg“). Für eine regionale Sendung ganz neu ist die satirische Reihe „Das Allerletzte“. Wer traut sich da wohl vor die Kamera? Die RBB-Redaktion erarbeitet auch Neues, wie zum Beispiel die Rubrik „Schlau in Berlin & Brandenburg“, in der Entwicklungen aus der regionalen Forschung und Wissenschaft und Trends vorgestellt werden.
Jetzt fehlen nur noch Rubriken, welche den Berlinern und Brandenburgern auf den Nägeln brennen: „Wo uns der Schuh drückt“ - Stimmen und Meinungen von Bürgern zu politischen und gesellschaftlichen Themen. In Brandenburg wird im September ein neuer Landtag gewählt und in Berlin finden seit Monaten Wahlen statt. An Themen herrscht also kein Mangel. Und fehlen sollte auch nicht die Rubrik „Glashaus“. Einmal in der Wochen sollten sich (Haupt-) Verantwortliche und Redakteure vom RBB dem Publikum stellen. Die negativen Ereignisse um Ex-Intendantin Schlesinger und ihre Folgen sind immer noch präsent. Der RBB muss noch immer sein ramponiertes Image aufbessern und an Glaubwürdigkeit zulegen. Und Intendantin Ulrike Demmer ist ja vom Fach – sie ist erprobte Medien-Frau. Aber auch die vielen RBB-Mitarbeiter möchten mit Sicherheit wöchentlich mit ihren Nutzern (und Gebühren-Zahlern) in den kultivierten und kritischen Dialog treten.
Das RBB-Vorabendprogramm wurde erst vor zwei Jahren umstrukturiert, damals noch unter der Verantwortung von Direktor Jan Schulte-Kellinghaus (auch er wurde im Zuge des RBB-Skandals wie andere Verantwortliche entlassen). Dazu Nachfolgerin Programmdirektorin Martina Zöllner: "Wir haben uns eingehend damit befasst, was unsere Zuschauerinnen und Zuschauer von uns am frühen Abend erwarten. Die Menschen kommen vielleicht von ihrer Arbeit, aus Sorgen und Befassungen ihres Tages. Und wollen dann wissen, was heute los war, in den Städten und Bezirken ihrer Region. Das wollen wir ihnen bieten: aktuelle Nachrichten, aber auch Geschichten, Portraits, Schalten in die Kieze und Landkreise. Und wir wollen die Möglichkeiten nutzen, die Live bietet, und ganz direkt, on air mit unserem Publikum ins Gespräch kommen." Und weiter: „Das ist der Grund, weshalb wir uns dazu entschlossen haben, sowohl "schön + gut" (Ratgeber) als auch "Studio 3" (Talk) zu beenden und durch eine 90-minütige Live-Strecke mit dem Titel "Der Tag in Berlin & Brandenburg" zu ersetzen, die die gewünschten Inhalte deutlich besser transportieren kann“ (dwdl 15.1.23).
Frau Zöllner vergleicht "Der Tag in Berlin & Brandenburg" mit dem ARD-Morgenmagazin, eine Quotenvorgabe macht sie nicht, aber der RBB hofft erfolgreicher zu werden als es in den letzten Monaten der Fall war. Erfolgreicher im Programm sind die regionalen Magazine. „Die "Abendschau" war 2023 mit 31,8 Prozent Marktanteil im Schnitt so erfolgreich wie noch nie und "Brandenburg aktuell" hat mit 24,6 Prozent das zweiterfolgreichste Jahr seiner Geschichte hinter sich. So hoch hinaus können wir vor 19:30 Uhr vermutlich nicht kommen, aber da ist eben auch deutlich mehr drin als zuletzt“ (dwdl).
Finanziert werden muss das neue Vorabendprogramm natürlich auch. Und obwohl der RBB über 49 Millionen Euro einsparen muss, wird etwas mehr in diese Sendestrecke von 87 Minuten investiert, so Direktorin Zöllner. Dafür wird im Programm ab 20:15 deutlich gespart, so wird zB das RBB-Gesundheitsmagazin „rbb Praxis“ durch die Sendung „Gesund+“ ersetzt (Montag), welche nur aus der Übernahme von Beiträgen der anderen 6 (ARD-) Dritten besteht. Ob und wie "Der Tag in Berlin & Brandenburg" von den Berlinern und Brandenburgern angenommen wird, mit welcher Resonanz, werden die nächsten fünft Tage bereits zeigen.
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